Sie können eine Briefgeschichte in Auftrag geben.
Hier ist ein kleiner Auszug aus einer Geschichte, geschrieben aus der Sicht einer Ich-Erzählerin.


Liebe Gisi,
eines Samstagnachmittags und ich werde diesen Samstag nie vergessen, passierte etwas Unglaubliches. In unserem Garten stand ein Schuppen, in dem die Kohlen und das Holz für den Ofen gelagert wurden. Aber außer Kohlen und Holz gab es dort wahre Schätze. Wunderschöne alte Schüsseln mit Schnörkeln, interessante Steine mit glitzernden Kristallen, einen Leiterwagen, mit dem man herrlich spielen konnte und alle möglichen anderen Dinge. Dort war ich gern. Es roch ein bisschen modrig, nach Holz und Erde. Während mein Papa kleine Pflänzchen in Quarkbehältnisse setzte, saß ich auf meinem Stühlchen und spielte mit ihm Gärtnerei. Plötzlich sagte er: „Ich wollte dir schon lange etwas sehr wertvolles schenken!“ Dann ging er zum hinteren Teil des Schuppens und kramte unter einigen Kisten ein rotgeblümtes Stoffpaket hervor. „Mach’s auf! Aber sei vorsichtig!“ Ich legte das Paket auf meinen Schoß, um aus den vielen Stoffschichten ganz vorsichtig den Inhalt herauszuschälen. Eine riesige Muschel kam zum Vorschein. „Papa, wo hast du denn diese schöne Muschel her?“ So erzählte er mir, dass er die Muschel durch Zufall an unserem alten Brunnen gefunden hätte, wo sie ganz voller Erde gelegen hatte und dass die Muschel eine Zaubermuschel sei. Mir stockte der Atem. Eine Zaubermuschel wie bei Lütt Matten? Aber wie konnte das sein? Mein Papa beschrieb mir dann, was man tun musste, um die Zauberkräfte der Muschel zu nutzen. Am Anfang dachte ich, dass man einfach ein paar Zaubersprüche sagen müsste. Aber nein – es war viel einfacher! Man nahm die Muschel in die Hand und sprach leise in sie hinein: „Liebe Muschel ich wünsche mir…!“ Und dann, wenn man rechtschaffen war, das Wort kannte ich aus den Märchen, dann erfüllte die Muschel den Wunsch. Ich wollte es sofort ausprobieren. Aber zuerst musste ich für die Muschel ein gemütliches Plätzchen finden. Da fiel mir die große, alte Truhe im Flur ein, in der meine Mama ihre wunderschönen Stoffe hatte. Genau! In dieser Truhe würde es der Zaubermuschel sicher sehr gut gefallen. Gesagt, getan – ich hüllte die Muschel in einen Spitzenstoff und legte sie ganz vorsichtig zwischen die Stoffe…

Briefgeschichten
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